Christina Varvia

Die diesjährige ATHENA Lecture findet am Dienstag, dem 4. März 2025 statt und wird von der Architektin und Forscherin Christina Varvia gehalten. Ihre Vorlesung mit dem Titel «Across the Border» stellt eine Einladung dar, die traditionelle Vorstellung des Körpers und der Grenze zu hinterfragen und über Alternativen nachzudenken, die auf Verbundenheit und gemeinsamen Lebensräumen beruhen. Christina Varvia ist Forscherin und war zuvor stellvertretende Direktorin von Forensic Architecture. Sie ist derzeit Dozentin am Centre for Research Architecture an der Goldsmiths, University of London, und promoviert an der Universität Aarhus, wo ihre Forschung sich auf feministische und neomaterialistische Konzepte des menschlichen Körpers im Kontext von investigativen Praktiken konzentriert.

Christina Varvia wurde als Architektin ausgebildet und hat von 2018 bis 2020 an der Architectural Association unterrichtet. Zudem war sie Mitglied des Technology Advisory Boards des Internationalen Strafgerichtshofs (2018) und Forschungsstipendiatin am Louisiana Museum of Modern Art (2020-2023). Sie ist Gründungsmitglied und Vorsitzende des Vorstands von Forensis, der in Berlin ansässigen Vereinigung, die von Forensic Architecture ins Leben gerufen wurde, sowie Mitbegründerin und Mitdirektorin der Forensic Architecture Initiative Athen (FAIĀ). Ihre Arbeit zu Luftangriffen, Inhaftierung, rechtsextremer Gewalt, Polizeigewalt und Grenzgewalt wurde internationalen Gerichten und politischen Foren vorgelegt, ausgestellt und international ausgezeichnet.

Porträt Christina Varvia
Porträt Christina Varvia (Christian Gustavsson, Right Livelihood)

 

"Die zeitgenössische Politik der geschlossenen Grenzen basiert auf der Vorstellung vom menschlichen Körper als isoliertem, distincten Objekt, das durch biopolitische Regierungsführung verwaltet werden kann. Grenzanlagen haben tatsächlich die Aufgabe, den Körper zu trennen, seine Verbindungen zu kappen und ihn als etwas darzustellen, das durch Vertreibung behandelt werden kann. Auf der anderen Seite dieser Vorstellung entwerfen feministische Denkerinnen eine andere Version des menschlichen Körpers, einen, der in ständiger Verbindung mit seiner Umwelt, der Lebenswelt, die ihn erhält, und den Lebewesen, die sein Holobiom bilden, steht. Dieser Vortrag wird das feministische Konzept des erweiterten Körpers vorstellen, eine Denkanregung, die den Raum misst, den der menschliche Körper während seines Lebens einnimmt. Anschließend wird die Frage gestellt, was dieser erweiterte Körper für unsere Politik bedeutet und wie er speziell einen Aufruf zur Abschaffung von Grenzen formuliert."

 

ATHENA Lecture Series
Christina Varvia über "Across the Border"
4. März 2025, HIL E 4, ETH Zürich Hönggerberg, 18:15 - 19:30 Uhr

Die Athena Lecture wird auf Englisch gehalten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Parity Talks X «Where do we stand?» statt.

Im Anschluss gibt es einen Apéro.

Der Vortrag wird aufgezeichnet.

Kontakt: Simona Hegi

JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert