KraftWerk1 and Regina-Kägi-Hof, Study I

Kraftwerk1. Photo: Stücheli Architects
Kraftwerk1. Photo: Stücheli Architects

Evaluation von zwei neuen Wohnsiedlungen in der Stadt Zürich

Mit den beiden im Jahr 2001 erstellten stadtzürcherischen Siedlungen Regina-Kägi-Hof und KraftWerk1 liegen zwei Beispiele aktuellen genossenschaftlichen Wohnungsbaus vor, an denen sich die Zielsetzungen der Bauträgerschaft als auch die Wohnwünsche der Nachfragenden auf dem Wohnungsmarkt untersuchen lassen. Während Zeitpunkt, Standort und Grösse der Projekte viele Gemeinsamkeiten aufweisen, unterscheiden sie sich deutlich in ihren Zielen, vor allem aber in ihren Entstehungsprozessen. Die Evaluation der beiden Siedlungen, welche sich auf die Bewohnerschaft, auf deren Einschätzung der Siedlung kurz nach Bezug sowie auf die Zielerreichung bezieht, erfolgte durch das ETH Wohnforum - ETH CASE in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz für das KraftWerk1 und der ZHAW Soziale Arbeit für den Regina-Kägi-Hof.

Im Mittelpunkt der Evaluation standen soziale, räumliche und nutzungsorientierte Aspekte:

  • Inwiefern sind die für die Siedlungen gesetzten Ziele erreicht worden?
  • Welche Ideen konnten umgesetzt werden?
  • Wurden die Erwartungen der Benutzergruppen erfüllt?
  • Welche Abstriche mussten gemacht werden?

Einige Stichworte zu den Ergebnissen: Unterschiede in den Merkmalen und Erwartungen der Bewohnerschaft lassen sich unter anderem durch die je eigene Geschichte und Zielsetzung der beiden Genossenschaften, den Planungsprozess und die Vermietpraxis erklären. Auch die architektonische Umsetzung ist sehr unterschiedlich: Beton oder Klinkerfassade in urbaner Aussenraumgestaltung im Kraftwerk1, viel Glas und Durchlässigkeit gruppiert um einen geschützten Innenhof im Regina-Kägi-Hof.

Die schriftliche Befragung zeigte, dass im Kraftwerk1 die "Teilnahme an einem Wohnexperiment" und "Gemeinschaftseinrichtungen" als Einzugsgründe am stärksten gewichtet wurden, im Regina-Kägi-Hof dagegen das "günstige Preis-Leistungs-Verhältnis" und die "Kinderfreundlichkeit". Die Bewohnerschaft beider Siedlungen ist jung und zeichnet sich durch ein im schweizerischen Vergleich höheres Bildungs- und Einkommensniveau aus. Die soziale Durchmischung im Regina-Kägi-Hof ist allerdings ausgeprägter. Dies zeigt sich auch im Anteil der ausländischen Mieter/innen - mit 30 Prozent entspricht der Regina-Kägi-Hof dem städtischen Durchschnitt, verglichen mit nur 15 Prozent im Kraftwerk1. Im Regina-Kägi-Hof leben in rund 80 Prozent der Haushalte Kinder, im Kraftwerk1 trifft dies nur auf ein Drittel der Haushalte zu. Die beiden Siedlungen sprechen also eine unterschiedliche Mieterschaft an, deren Zufriedenheit mit der Wohnung, der architektonischen Gestaltung und dem Zusammenleben in beiden Siedlungen - kurz nach Bezug - hoch ist.

Siehe auch Zweitevaluation 2005 bis 2006.

2001 to 2003

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