Alternative Energien für Fitness- und Wellnessangebote als Beitrag zu einem nachhaltigen urbanen Lebensstil

Photo: Tgogc.com
Photo: Tgogc.com

Sozialwissenschaftliche Begleitstudie zur Solaren Fitness- und Wellness-Unit im Forschungszentrum NEST an der Empa in Dübendorf

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Bedeutung, die Wahrnehmung und der Umgang mit der Gesundheit verändert. Diese Entwicklung manifestiert sich unter anderem in globalen Initiativen wie dem WHO-Projekt „Gesunde Städte“ und der New Urban Agenda, welche die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gesellschaft als Ziel sowie als Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung formulieren. Der höhere Stellenwert der Gesundheit und der Fokus auf Prävention zeigt sich auch im wachsenden Bedürfnis der Gesellschaft nach Fitness und Wellness. Vor allem Wellness, aber auch Fitness verschlingen jedoch grosse Energiemengen. Pro Jahr verbraucht ein herkömmliches Fitnesscenter mit zwei Saunas und Dampfbad etwa 120 000 kWh Strom.

Vor diesem Hintergrund werden in der Unit „Solare Fitness und Wellness“ (SFW) im NEST, dem Forschungs- und Innovationsgebäude der Empa in Dübendorf, neue Lösungen aufgezeigt, wie der gesellschaftliche Bedarf nach Fitness und Wellness energieneutral respektive mit erneuerbaren Energien erfüllt werden könnte. Die im August 2017 eröffnete Fitness- und Wellnessanlage wird ausschliesslich mit Solarenergie und dem sportlichen Einsatz der Benutzenden betrieben. Ziel ist es, dass die Anlage mit einem Sechstel der Energie gegenüber herkömmlichen Lösungen auskommt.

Die sozialwissenschaftliche Begleitstudie zur SFW-Unit erfolgt in Zusammenarbeit mit der TU Berlin (Institut für Soziologie, Fachgebiet Raumsoziologie) und geht der übergeordneten Frage nach, inwiefern energieoptimierte Fitness- und Wellnessanlagen für die Zukunft einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensführung verschiedener Nutzergruppen sowie zur sozialen Nachhaltigkeit im urbanen Kontext leisten können. Dies setzt voraus, dass die Geräte und Technologien eine breite Akzeptanz bei potenziellen Nutzenden finden. Die Studie klärt zum einen, inwieweit die in der Planung getroffenen Annahmen über zukünftige Nutzenden der SFW-Unit mit den tatsächlichen Erfahrungen und Bewertungen der Testpersonen übereinstimmen. Zum anderen wird untersucht, welches Potenzial und welche Herausforderungen der Einsatz energieoptimierter Fitnessgeräte und Wellnessanlagen für Anbieter sowie für die unterschiedlichen Nutzergruppen darstellt. 

JavaScript has been disabled in your browser