Weshalb zonieren?
Eine vergleichende Studie urbaner Planungskulturen
Verschiedentlich wird festgestellt, dass sich die Stadtplanung in einer Krise befindet: Insbesondere die funktionale Trennung von Wohnen, Arbeiten und Erholen - die Grundlage zonenbasierter Stadtplanung der Moderne - wird für dysfunktionale Entwicklungen verantwortlich gemacht, wie Zersiedlung der Landschaft, ausufernde Agglomerationen und anwachsende Pendlerströme.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt Planungskulturen im urbanen Raum aus der Perspektive der Stadtsoziologie und der Wissenschafts- und Technikforschung. Dabei untersucht es Amsterdam, Lissabon, Wien, Vancouver und Zürich, Städte von vergleichbarer Grösse und Atmosphäre, die alle zonenbasierte Planung anwenden, allerdings in unterschiedlichen Kontexten. Der Fokus des Projektes liegt auf der Zonierung, als einem der zentralen Instrumente der Raumplanung, welche im Zusammenspiel mit Stadtentwicklung zu einer spezifischen Planungskultur führt. Dazu wird ein hybrider analytischer Ansatz verwendet, der Zonieren als in wechselseitiger Prägung mit einer bestimmten Planungskultur auffasst. Im Gegensatz zu traditioneller Planungsliteratur wird Planungskultur nicht als übergreifender Begriff für Planungsansätze sondern als analytisches Konzept verwendet, das die Kategorien "Themen", "Akteure", "Arenen" und "Praktiken" zonenbasierter Stadtplanung umfasst.
Das Projekt möchte nicht nur zu laufenden Diskussionen in der Wissenschaftsforschung und der wissenschaftsforschungsorientierten Stadt-, Planungs- und Raumforschung beitragen, sondern auch eine relativ neue, noch nicht breit etablierte Perspektive in diesem Bereich eröffnen. Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit sollen auch in die untersuchten Stadtplanungsbehörden der fünf Städte zurückfliessen.