Baukultur. Recherchen zu alternativen Projekten und Instrumenten

Baukultur betrachtet den gesamten gestalteten Lebensraum als eine Einheit. Dazu gehören Gebäude und Landschaften, Baudenkmäler und Ortsbilder, Straßen und Plätze, Dörfer und Städte sowie die erforderlichen Planungs- und Bauprozesse und medialen Diskurse.
Ein bedeutender Meilenstein zur politischen und strategischen Verankerung einer hohen Baukultur in Europa ist die 2018 im Rahmen einer informellen Kulturministerkonferenz verabschiedete Davos Deklaration zur Baukultur. Sie bildet die Grundlage für das 2021 vom Bundesamt für Kultur (BAK) veröffentlichte Davos Qualitätssystem für Baukultur, in dem die acht Qualitätskriterien definiert und beschrieben werden: Gouvernanz, Funktionalität, Umwelt, Wirtschaft, Vielfalt, Kontext, Genius loci, Schönheit. In dem Strategie Baukultur Aktionsplan 2024–2027 hat eine interdepartementale Arbeitsgruppe unter der Leitung des Bundesamts für Kultur sieben Ziele formuliert, die zu einer hohen Baukultur beitragen.
Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, eine Sammlung von Beispielen alternativer Ansätze zusammenzustellen. Dabei werden drei Bereiche adressiert: (a) Raum-, Stadt- und Ortsplanung, (b) Förderung des sozialen Zusammenlebens sowie (c) Wohnraumversorgung und -regulierung. In der Schweiz und den EU-Ländern werden Projekte und Instrumente aus der Praxis gesucht, die sich durch alternative Konzepte zur flexiblen Nutzung von Freiräumen und Gebäuden auszeichnen. Der Fokus liegt dabei auch auf neuen Wohnmodellen, konzeptionellen städtebaulichen und raumplanerischen Instrumenten sowie auf bislang unüblichen Finanzierungsinstrumenten.
Dr. Tino Schlinzig (PL)