Wie wachsen: Planung für eine ganzheitlich nachhaltige Landnutzung
Untersuchung von Siedlungsstrukturen und Projizierung theoretischer Bilder dynamischer Planungsmöglichkeiten
Die Steuerung der Dynamik organisierter Komplexität von Städten und Regionen im Sinne einer ganzheitlich nachhaltigen Landnutzungs- und Siedlungsgestaltungsplanung kann nur mit Hilfe einer einheitlichen Systematik und dynamisch anpassbaren Standards gelingen. Zur Entwicklung einer replizierbaren Methode wird das Know-how der sozialwissenschaftlichen Stadtforschung des ETH Wohnforum – ETH CASE mit der Forschung zu bau- und planungsrechtlichen Fragen der Professur für öffentliches Verfahrens-, Verfassungs- und Verwaltungsrecht der Universität Basel kombiniert.
Das gegenwärtige Regulierungsdickicht des normativen Planungsrechts, die statische Zonen-, Bau- und Nutzungsplanung sowie die langwierigen Prozesse der Gestaltungsplanung bilden oft ein Hindernis für eine kompakt und durchmischt genutzte ganzheitlich nachhaltige Siedlungsentwicklung. Zur Überwindung dieser Defizite sind dynamische Standards im Sinne von Wenn-Dann-Schemata konditionaler Rechtsnormen geboten, welche auf vorhersehbare und messbare Weise anpassbar sind.
Vor diesem Hintergrund verfolgt das interdisziplinäre und vom externe Seite SNF finanzierte Projekt das Ziel, ein Instrument für eine ganzheitlich nachhaltige Siedlungsgestaltungsplanung zu entwickeln. Es untersucht miteinander verbundene Faktoren der Siedlungsstrukturen in den Fallstudiengrossräumen Zürich und Lausanne-Lavaux und ermittelt so ganzheitlich nachhaltige Kriterien für eine optimale Nutzungsdichte und -durchmischung. Darauf basierend formuliert es einen sich ändernden Bedürfnissen und Rahmenbedingungen dynamisch anpassbaren Rechtsrahmen. Zum besseren Verständnis für Politiker und Planer projiziert es – an in den Fallstudienstädten Baden, Wetzikon und Vevey geeigneten Orten – theoretische Bilder dieser ganzheitlich nachhaltigen Planungsmöglichkeiten.
Zur Unterstützung einer ganzheitlich nachhaltigen, Gemeindegrenzen übergreifenden regionalen Landnutzungsplanung schlägt das interdisziplinäre Projekt eine replizierbare Methode national einheitlicher Systematik vor. Nach unserer Kenntnis ist dies der erste Ansatz, der den Zweck verfolgt, die Mängel der heute gängigen Methode statischer Zonen-, Bau- und Nutzungsvorschriften mittels dynamisch anpassbarer Standards parzellenbasierter Regeln und Gebühren zu überwinden.
Diskussion: «Haushälterischer Umgang mit dem Boden in der Schweiz»
Do, 29. Oktober 2020
Die Diskussionsveranstaltung zum Abschluss des vierjährigen interdisziplinären SNF-Projektes «Wie wachsen: Planung für eine ganzheitlich nachhaltige Landnutzung» nimmt Siedlungsstrukturen der Schweiz in den Blick und thematisiert die Bodennutzung der Schweiz. Ziel war es, ein Instrument für eine ganzheitlich nachhaltige Landnutzungs- und Siedlungsgestaltungsplanung zu entwickeln. Zum Summary
- Vorlesung: Kurze Wege sind die Zukunft! Vorlesung am Treffpunkt Science City, Oktober 2018, ETH Hönggerberg
- Conference paper: Based on the analysis of ten essential elements: Does Greater Zurich provide Healthy, 10-Minute Neighborhoods?
- Fachartikel: Greater Zurich does not use land parsimoniously: despite the spatial planning act, which has been in force since 1980
- Fachartikel: Vollzug der haushälterischen Bodennutzung in der Schweiz