ETH Forum Wohnungsbau 2023
Freitag, 10. März 2023, 9-17 Uhr | ETH Zürich, Zentrum (Hauptgebäude), Auditorium Maximum (Raum HG F 30)
Generationenwohnen: Von der Idee bis zur Umsetzung
Wie leben wir in Zukunft? Klimawandel, Digitalisierung, Alterung, Vereinzelung – dies sind nur einige der grossen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen. Gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnprojekte als soziale Innovationen reagieren darauf und zeigen uns im Kleinen, wie konkrete lokale Lösungsansätze aussehen können.
An der diesjährigen internationalen Jahrestagung ETH Forum Wohnungsbau «Generationenwohnen – von der Idee bis zur Umsetzung» sprachen wir am Freitag, 10. März 2023 mit internationalen und nationalen Expertinnen und Experten, skizzierten Lösungen und teilten Erfahrungswissen.
Einblicke
Wie leben wir in Zukunft? Klimawandel, Digitalisierung, Alterung, Vereinzelung – dies sind nur einige der grossen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen. Gemeinschaftliche und generationenübergreifende Wohnprojekte als soziale Innovationen reagieren darauf und zeigen uns im Kleinen, wie konkrete lokale Lösungsansätze aussehen können. So setzen sich viele Wohnprojekte ambitionierte soziale und ökologische Ziele, wie die Schaffung lebendiger Nachbarschaften oder die Erreichung einer den Energie- und Klimazielen gerechten Gesellschaft.
Die zunehmende Digitalisierung führt zu einer Auflösung von Wohn- und Arbeitsort, was zu neuen Formen des Zusammenlebens räumlich wie sozial führt. Dazu kommt, dass wir in einer alternden Gesellschaft leben und immer häufiger allein wohnen. Nicht zuletzt auch aufgrund der zunehmenden räumlichen Mobilität – Familienangehörige wohnen teilweise weit weg – sind für viele Generationenbezüge nicht mehr alltäglich vorhanden. Vor diesem Hintergrund erleben gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte, insbesondere das Generationenwohnen, einen Aufschwung und viele sehen darin eine Wohnform der Zukunft.
Im Hinblick auf eine sich wandelnde Gesellschaft fragen wir uns mit Expertinnen und Experten, wie sich diese Veränderungen in der Praxis zeigen. Welche baulichen Perspektiven und Lösungen zur Förderung von Generationenbeziehungen in Nachbarschaften und alterns- oder generationengerechte Wohnkonzepte sind vorhanden? Mit welchen räumlichen Elementen kann die Architektur Gemeinschaftlichkeit und gute Nachbarschaftsbeziehungen gezielt fördern? Auf was gilt es beim Generationenwohnen besonders zu achten? Das Initiieren und Bauen von Generationenwohnprojekten bringt weitgreifende Fragen mit sich. Genossenschaften und Investorinnen und Investoren aus dem Feld bieten konkrete Einblicke. Gemeinsam fragen wir: Was können Wohnbauträger tun, um Generationenwohnprojekte umzusetzen? Welche Kriterien gilt es in der Planung zu berücksichtigen – und welche im Betrieb?
Nicht zuletzt stellt sich die Frage nach sozialen Perspektiven und Erfahrungswissen von Akteurinnen und Aktueren aus dem Bereich «Generationenwohnen». Heute leben rund ein Drittel der über 65-Jährigen allein, wobei der Anteil an Frauen deutlich höher ist. Auch die Zahl der kinderlosen Menschen im Alter nimmt zu: Jede vierte Person zwischen 50 und 80 Jahren in der Schweiz hat keine leiblichen oder adoptierten Kinder. Gemäss einer Gesundheitsbefragung des Bundesamts für Statistik (BFS) im Jahr 2017 fühlen sich gar 38% der Bevölkerung ab 15 Jahren einsam. Ein anhaltendes Gefühl der Einsamkeit kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden der betroffenen Personen haben. Welche Bedeutung haben lebendige Nachbarschaften für alle Generationen? Wie fördern Generationenwohnprojekte das individuelle Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl?
Internationale und nationale Expertinnen und Experten nehmen aus unterschiedlichen Perspektiven Stellung zum «Generationenwohnen», skizzieren Lösungen und teilen Erfahrungswissen.
Eröffnung
Prof. Hubert Klumpner, Professor für Architektur und Städtebau D-ARCH, Direktor ETH Wohnforum – ETH CASE
Grusswort
Dr. Julia Dannath, Schulleitung ETH Zürich | Promovierte Psychologin und seit November 2020 Vizepräsidentin für Personalentwicklung und Leadership an der ETH Zürich
Einführung
Dr. Jennifer Duyne Barenstein, Leiterin ETH Wohnforum und ETH MAS in Housing ETH Zürich
Potentiale inklusiver architektonischer Gestaltung
DI Dr. techn. Christiane Feuerstein, Architektin und Dozentin, Wien
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«Care räumlich denken – Bausteine für eine andere Architektur des Zusammenlebens»
Prof. em. Dr. Barbara Zibell, Leibniz Universität Hannover, Raumplanerin StadtUmLand Zürich
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Diskussion zwischen DI Dr. techn. Christiane Feuerstein und Prof. em. Dr. Barbara Zibell
Podium I: Generationenwohnen initiieren und umsetzen
Rahel von Arx, Vorstand Förderverein Generationenwohnen Bern-Solothurn, Projektleiterin Kompetenzzentrum gemeinnütziger Wohnungsbau
Christian Wenger, Mitglied der Geschäftsleitung Real Estate Operations Pensimo Management AG, Impulsgeber für Generationenwohnprojekte im institutionellen Umfeld
Simon Stocker, Leiter Fachstelle Alterspolitik GERONTOLOGIE CH, ehem. Stadtrat Schaffhausen
Eva Herzog, Präsidentin Wohnbaugenossenschaften Schweiz und Ständerätin des Kantons Basel-Stadt
Neue Wohnformen – gemeinschaftlich und genossenschaftlich
Prof. Dr. Annette Spellerberg, Professorin für Stadtsoziologie, TU Kaiserslautern
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Towards responsible rebellion – Governance and participation in collective housing for older adults
Zsuzsu Tavy, Visual anthropologist & researcher, Urban Ageing Group, The Hague University of Applied Sciences
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Generationenwohnen in langfristiger Perspektive
Dr. Eveline Althaus, Sozialanthropologin, wissenschaftliche Projektleiterin und stv. Leitung ETH Wohnforum, ETH Zürich | Projektvorstellung
Leonie Pock, Sozialanthropologin & Multimediajournalistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin ETH Wohnforum, ETH Zürich| Filmvorstellung
Download Präsentation (PDF, 650 KB) | Video
Podium II: Erfahrungswissen Initiant:innen und Generationenwohnende
Ulrike Amos, Coopérative Equilibre, Genf
Verena Bruderer, Solinsieme Genossenschaft für neue Wohnform, St. Gallen
Tina Held, Genossenschaft Kalkbreite und Karthago, Zürich
Kurt Lampart, Mehrgenerationenhaus Giesserei, Winterthur
Claudia Thiesen, Kraftwerk1 Heizenholz, Zürich
Das praxisorientierte Forschungsprojekt «Generationenwohnen in langfristiger Perspektive – von der Intention zur gelebten Umsetzung» untersucht Generationenwohnprojekte in langfristiger Perspektive. Das daraus entstandene Booklet dokumentiert 19 ausgewählte Wohnprojekte in der Schweiz im Hinblick auf diese Fragen und nimmt eine erste Reflexion vor. Präsentiert wird ein reichhaltiges Sample an heutigen Formen des Generationenwohnens und eine Vielseitigkeit an Ansätzen.
«Generationenwohnen - Von der Idee bis zur Umsetzung ETH Forum Wohnungsbau»
-Katharina Marchal in Espazium/Tec21 vom 04.04.2023 | externe Seite Vollständiger Artikel
«Gemeinsam gegen Einsamkeit»
-Roderick Hönig in Hochparterre vom 13.03.2023 | externe Seite Vollständiger Artikel
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